Erst 19 Jahre alt ist der Eisstock-Club Mannheim. Doch "seine Geschichte" währt schon viel länger:
Vorgänger des jetzigen Clubs war nämlich die Eissportabteilung der MTG Mannheim.
Lassen wir die Chronologie sprechen:
Die Mitgliederversammlung 1959 der MTG hatte beschlossen, "den Eis- und Rollsport wieder aktiv auszuüben." Mit dem MERC wurde zunächst eine Pacht von DM 150,00 pro Monat (!) für eine dreistündige
wöchentliche Eiszeit vereinbart. Und als es dann richtig losgehen sollte, gab es in Mannheim einen Aufruhr, denn von der Presse lanciert, musste nach der Vorstellung der Stadtverwaltung, des MERC
und teilweise der eigenen Vorstandschaft das sogenannte "Bedürfnis" für einen zweiten eissporttreibenden Verein erbracht werden. Der damalige Monopolist in Sachen, Eissport in Mannheim versuchte
mit allen Mitteln und Beziehungen seine einzigartige Stellung zu wahren. Doch aus heutiger Sicht muss festgestellt werden, dass es Heinz Schneider, dem damaligen Abteilungsleiter, zu verdanken
ist, dass der Eisstocksport in Mannheim Fuß fassen konnte und sich zu späterer Blüte entwickelte. Viele badische Meistertitel konnten anfangs errungen werden. Die Teilnahme an deutschen
Meisterschaften war seit 1961 alljährlich obligatorisch. Die Damenmannschaft mit Karoline Matthes, Gerda Schäfer, Herta Burghartswieser und Erika Specht (lange Jahre mit insgesamt
vier Europameistertiteln erfolgreichste Eisstockspielerin Europas) bereisten alle großen Turniere im In- und Ausland und wurde schließlich zweimaliger Deutscher Meister (1973
und 1974) und zweifacher Europameister (1974 und 1975). Aber auch die beiden Herrenmannschaften (Gustav Frobese, Willi Stache, Hellmuth Höhl, Georg Burghartswieser und Adolf Specht sowie Gerhard
Höhl, Joachim Weinkötz, Wolfgang Lamm und Manfred Schäfer) ließen immer wieder aufhorchen und gewannen viele Turniere in nah und fern; ja, waren sogar oftmals das Zünglein an der Waage bei
deutschen Meisterschaften. Insgesamt errang der Verein auch in Einzelwettbewerben viele Titel: Dreimal errangen Aktive den Einzeltitel bei Europameisterschaften (Hannelore Jahn -1966- und Erika
Specht -1979 und 1980) und ebenso oft wurden deutsche Meistertitel errungen (Erika Specht -1982 und 1985- sowie Heinrich Pemler -1980-). Mit die größte Sensation in der Vereinsgeschichte
aber war wohl die Qualifikation zur Herren Europameisterschaft im Mannschaftsspiel 1974. Die Verleihung des "Silbernen Lorbeerblattes" durch den damaligen Bundespräsidenten an die
Damenmannschaft war 1985 schließlich später Lohn.
Als dann im Jahr 1990 ein Antrag auf selbständige Kassenführung der Eissportabteilung in der Mitgliederversammlung abgelehnt wurde, trat die komplette Abteilung aus dem Verein aus und gründete
den Eisstock-Club Mannheim. Die großen internationalen Erfolge blieben seit dieser Zeit leider aus. Immer noch zählen die Aktiven jedoch zu den Spitzenmannschaften bei hiesigen Turnieren.
Schließlich zeigten sich die Aktiven in der Vergangenheit auch als gute Organisatoren:
Sie richteten Deutsche Meisterschaften für Damen und Herren sowie Jugend ebenso aus wie die Europameisterschaften 1979 für Damen und Jugend und den Europa-Cup 1978 sowie verschiedene Deutsche
Pokale.
Mannheim 2009